Herr Drosten hat heute das Ende der Corona-Pandemie ausgerufen. S. https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/corona-pandemie-drosten-101.html. In der Vergangenheit hatte er bei diametral anderslautenden Botschaften alleinige Deutungshoheit der Sachlage. Ich bin mal gespannt, ob das auch mit dieser Einschätzung so ist und bei allen ankommt. Oder ob das „Panikorchester“ (s. https://www.cicero.de/kultur/corona-kampagne-lauterbach-ich-schuetze-mich-krischke) weiter am eingeübten Narrativ bleibt.
Zu der bei dem oben stehenden Cicero-Link thematisierten Kampagne gibt es übrigens flankierend noch das https://www.youtube.com/watch?v=iROsVc6-qZ4. Interessant. Und eigentlich ja verdienstvoll, schließlich muss das Bundesgesundheitsministerium die immensen Impfstoffbestände zumindest noch einigermaßen verimpft bekommen: „Im Zentrallager des Bundes waren zum Stichtag 19. Dezember insgesamt rund 151 Millionen Dosen Corona-Impfstoff gelagert … Zugleich bestünden derzeit noch Abnahmeverpflichtungen für weitere 130,7 Millionen Dosen Impfstoff bis Ende 2023“ s. https://www.tagesschau.de/inland/corona-impfstoff-bundesregierung-101.html.
Ich will es bei diesen Appetithäppchen belassen. Mehr an der Stelle also nicht, sondern einen Dank an meine Leser: Ich denke, dass wird hier nun der letzte Post von mir gewesen sein. Ich glaube also Herrn Drosten und damit ist der „Versuch der eigenen Orientierung“ abgeschlossen. Und ich bleibe dabei, dass insbesondere die Politik bei der Pandemie keinen leichten Job hatte, weil die Gestaltungsmacht hier als Kehrseite auch eine Gestaltungspflicht hat. Ich bleibe aber auch dabei, dass wir alle als Gesamtgesellschaft eben keinen guten Job gemacht haben. Neben den Politikern sind da Mediziner, Juristen (!), Medien (vom Desinfektions- zum generellen Haltungsjournalismus!!), Ethiker (!!!), die Kirchen (Jahreslosung: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“ – Pfeifendeckel!!!!) – diese Eliten (auch wenn allein der Begriff sehr streitbar ist) haben uns und zirkulär interdependent wiederum die Politiker mit Sicherheit reichlich un-perfekt durch diese Zeit geführt. Und wir alle haben uns mit unserem eigenen Wertekompass so führen lassen, wie es eben passiert ist. Das möge jede/r für sich einsortieren – und für sich dennoch seinen/ihren Frieden mit jeweils seinem/ihren Lebensabschnitt unter der alles dominierenden Überschrift „Pandemie“ finden. Sowie hoffentlich Lehren ziehen, sodass nicht mehr leichtfertig Maskenpflicht (selbst bei Kindern!), diskriminierender Ausschluss aus dem öffentlichen Leben, Berufsverbote durch 2G, Besuchsverbote in Altersheimen und Krankenhäusern, Freiheitsentzug sowie in Summe ein faktischer Impfzwang ausgeübt werden kann. Ich selbst habe mich diesem Impfzwang entziehen können, was aber allein den Umständen geschuldet möglich (und dennoch sehr anstrengend und mit Ausgrenzungsmaßnahmen und Repression garniert) war. Lesenswert dazu z.B. https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/corona-impfung-wirkung-kritik-ungeimpfte-100.html. Ich bin aber schon jetzt gespannt auf die nötige und unabdingbare Aufarbeitung dieser Zeit!!
Nochmal zurück auf null, also dem Start dieses Blogs am 1. Dezember 2021: Da war ich in vielen Fragen der Corona-Maßnahmen ergebnisoffen und eine Impfmöglichkeit gab es damals noch gar nicht. Daher habe ich als Titel „Versuch der eigenen Orientierung“ gewählt – und den dann auch dabei belassen. Erst Art, Umfang und Stil der kommenden Monaten haben das Bild (für mich!) klar gefestigt: Es ging schon sehr bald nicht mehr um die Volksgesundheit und dem gemeinsamen Bewältigen einer gesundheitspolitischen Herausforderung. Hoffentlich können wir nun wenigstens gemeinsam „aufräumen“ und uns ehrlich machen. Und damit die allgegenwärtige Erschöpfung ob der letzten gut zweieinhalb Jahre auch als Self-fulfilling Prophecy wahrnehmen sowie v.a. umdrehen: „Wenn wir die Geschichte der Menschheit im 21. Jahrhundert ändern wollen, müssen wir die Geschichten ändern, die wir uns selbst erzählen“. Bzw. wieder eine „bessere“ Mischung aus Wahrheit und Narrativ finden. Denn Wahrheit ist mitunter dynamisch und Geschichten auch durchaus wichtig (letzteres habe ich von der Predigt unseres Pfarrers im Weihnachtsgottesdienst mitgenommen). Reichen wir uns, im wahrsten Sinne des Wortes, wieder die Hand dazu und agieren wir in streitbarer Mitmenschlichkeit, um dort zu widersprechen und zu kämpfen, wo diese in Gefahr läuft, missachtet zu werden.
Nochmal „Danke“ fürs Lesen (ich hatte immerhin 4.500 Seitenansichten im letzten Jahr), wiederum ich lese gerne auch noch einen Kommentar von Ihnen und bleiben Sie v.a. gesund, egal ob mit oder trotz einer Corona-Impfung!