Heute Semifinale. Und da ist mir aktuell der „Schutz vor schweren Erkrankungen nimmt unabhängig von der Virusvariante rasch ab“ unter https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130315/AZD1222-Schutz-vor-schweren-Erkrankungen-nimmt-unabhaengig-von-der-Virusvariante-rasch-ab reingespült worden. Hier ist im Ländervergleich der Daten von Schottland und Brasilien rausgekommen, dass der Impfstoff von AstraSeneca unabhängig von der Delta- oder Gamma-Variante in der Wirksamkeit sehr schnell abnimmt und unbedingt der Boosterung bedarf. Das ist schlimm für die Leute, die auf den Impfschutz dieses Impfstoffes vertraut hatten. In dem Zusammenhang (und kein bisschen schadenfroh!!) nährt die plakative und sicher sehr verkürzte Aussage „Wissenschaftler, die nicht vorhersehen konnten, dass der ‚Impfstoff‘ nur vier Monate lang ‚wirkt‘, können ausschließen, dass er in Jahren für Spätfolgen sorgt“ meine generellen Zweifel weiter.
Zum ebenfalls vektorbasierten Covid-19-Impfstoff Janssen findet sich in meiner Tageszeitung „Johnson&Johnson? So ein Pech“, was online (leicht geändert – und abgeschwächt?) unter https://www.nordbayern.de/verwirrung-um-booster-regeln-ein-impfstoff-ist-benachteiligt-betroffene-argern-sich-1.11659120 zu finden ist. In beiden Fassungen ist die Aussage „Das Vakzin des belgischen Herstellers, daran besteht kein Zweifel, ist sicher und wirksam“ enthalten. Nur anerkannt ist es wohl nicht bzw. erst wenn man zwei Boosterungen hat: Einmal eine Optimierung der Grundimmunisierung und dann eine echte Boosterung. Mit mRNA-Impfstoffen. Die ihrerseits in der Wirksamkeit inzwischen die Allgemeinheit für die vierte Injektion vorbereiten. Auch das nährt meine Zweifel (und ist v.a. schlimm für die Janssen-Geimpften…).
Ebenfalls in diesen Ausgabe meiner Tageszeitung findet sich „Feuerwehr einsatzbereit – Omikron: Bayerns Brandbekämpfer erwarten keine Gefährdung ihrer Handlungsfähigkeit“. Der ist nicht online, aber mit der Überschrift ist auch schon die zentrale Aussage übermittelt. Die vom Expertenrat formulierte Sorge um die kritische Infrastruktur wird also widersprochen. Auch hier nicht das vielerorts beschworene Untergangs- und Katastrophen-Szenario und dem Treiben von Angst, wo ich ein Interesse abseits der Volksgesundheit bei so manchem Akteur unterstelle.
Durchaus mäßigend heute Hendrik Streek „Wir müssen uns damit abfinden, dass jeder mit dem Virus in Kontakt kommen wird“. S. https://www.rnd.de/gesundheit/hendrik-streeck-wir-muessen-uns-damit-abfinden-dass-jeder-mit-dem-virus-in-kontakt-kommen-wird-BGGXGFPXVQNZGJI6TDP7ZJ2E4A.html. Jaaaa. Aber dann bitte auch die Konsequenzen ziehen: Es kann in dieser Gemengelage weder eine Impfpflicht mit vorläufigen (!!) und inzwischen nachweislich mittelfristig unwirksamen Impfstoffen (s.o.) geben. Genauso wenig mit noch gar nicht entwickelten/abschließend zugelassenen Impfstoffen.
Eine Aussage in dem eben genannten Interview lautet „Eine Infektion nach einer Impfung stellt die Immunantwort gegen das Virus auf eine noch breitere Basis.“ Ich erinnere mich an eine analoge Aussage von Christian Drosten, dass echte Immunität nur durch eine körpereigene Abwehr und nicht eine Impfung erreicht wird. Dafür finde ich die Quelle aber nicht mehr. Und auch der inzwischen (geschasste?) Alexander Kekulé nennt es „ganz schön vermessen, dass die Menschen glauben, mit ihrem der Natur nachgebautem Impfstoff besser zu sein als das menschliche Immunsystem, das Milliarden Jahre Zeit hatte, sich zu entwickeln“, bereits verlinkt im Türchen Nr. 18. I.e. ich hoffe (ohne jedes Expertenwissen!!) auf Omikron als Schlüssel zur Herdenimmunität – und dass sich das auch in den Köpfen der Entscheider durchsetzt.
Dazu habe ich noch den https://boriquagato.substack.com/p/theres-something-antigenic-in-denmark?s=09. Ganz ehrlich: Wirklich verstehen tue ich das nicht, aber ja vielleicht ein Mit-Leser hier, der die Zusammenhänge im Kommentar für uns alle aufschlüsseln kann. Die Kernaussage aus diesen Daten wäre, dass man für Omikron als geimpfter eine höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit hat. Nun, aus der Beschäftigung mit Zahlen habe ich gelernt, dass man sehr genau hinschauen muss, potenziell mit gleichen Rohdaten in alle Richtungen argumentieren kann und das manches vielleicht doch nicht kausal begründet werden kann. Das möge wieder jeder für sich entscheiden.
Zuletzt noch zwei „alte Sachen“, die aber immer noch lesens- bzw. hörenswert sind: Ein Kommentar in den Nürnberger Nachrichten von Manuel Kugler vom 15. September mit dem Titel „2G: Warum die Ausgrenzung der Ungeimpften falsch ist“ unter https://www.nordbayern.de/politik/2g-warum-die-ausgrenzung-der-ungeimpften-falsch-ist-1.11354764. Heute sind wir leider einen ganzen Schritt weiter mit der in dem Kommentar genannten Kriminalisierung der „Impfunwilligen“. Und ebenfalls passend dazu das Interview des Leiters der Intensivstation der Unfallklinik Murnau Wolfram Popp vom 6. Dezember. S. https://www.youtube.com/watch?v=7A7jH9lT71s. Auch das ist ja nicht mehr ganz tagesaktuell, dennoch bitte ansehen/-hören (auch wenn es fast 15 Minuten sind). Drei Anmerkungen dazu:
1.) Es wurde durchgeführt von dem Musiker Toni Bartl (kein Journalist) und von ihm auf seinem eigenen Kanal veröffentlich. Daraufhin wurde der wohl von YouTube gesperrt: „Plötzlich und unerwartet läuft mein Kanal wieder. You Tube hat sich entschuldigt, sie hätten einen Fehler gemacht. Angenommen.“ Das möge ebenfalls wieder jeder für sich bewerten.
2.) Bei Minute 13:30 äußert sich Herr Popp zur ideologischen Komponente der Impf-Diskussionen. Das trifft mich. Denn bislang habe ich bei Hinweisen zu Bill Gates gedanklich blockiert. Aber „verschwurrbelte“ „Informationen“ aus der Querdenker-Szene haben sich leider inzwischen des Öfteren als richtig erwiesen. Um wieder beim Beispiel der Impfpflicht aus dem Video zu bleiben: In der Querdenker-Szene wurde diese Maßnahme schon lange vorausgesagt. Von glaubwürdigsten Vertretern aller Couleur als üüüüberhaupt nicht darstellbar bewertet, kommt die jetzt. Das ist zumindest meine Erwartung. Beispielsweise verfassungsrechtliche Bedenken dazu werden schlichtweg nicht gehört. Kann man machen, aber dann gehen zum Beispiel weitere verschwurrbelte Voraussagungen in Erfüllung. Was aber der geringste Schaden ist.
3.) Laut „Leiter von Intensivstation löst mit Impf-Kritik Eklat aus – er ist selbst ungeimpft“ unter https://www.merkur.de/lokales/garmisch-partenkirchen/murnau-ort29105/impfkritik-bayern-eklat-corona-ungeimpft-intensivstation-klinik-murnau-impfung-news-91166961.html drohen dem interviewten Herrn Popp arbeitsrechtliche Konsequenzen. Also auch hier das gleiche Bild wie an anderen Stellen. Auch das möge jeder wieder für sich bewerten.