Heute gibt es die erste MPK zu Corona in diesem Jahr, gestern gab es die Beschlussvorlage dazu. S. „Videoschaltkonferenz des Bundeskanzlers mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 7. Januar 2022“, z.B. unter https://www.welt.de/bin/Beschlussvorlage%20Januar%202022.pdf_bn-236081856.pdf. Ich bin gespannt, was dann heute tatsächlich beschlossen werden wird. Drei Gedanken zu dem vorliegenden Papier:
„Impfungen schützen vor schweren Erkrankungen – das gilt bereits ab der ersten Impfung“: Ist bestimmt nicht falsch, aber evidenzbasiert auch nicht wirklich richtig. Den Umkehrschluss, dass nur eine Impfung eine schwere Erkrankung verhindert (ich erinnere an die sicher bewusst gesetzte und Angst-Psychose schürende Aussage, „Ende des Winters sind alle geimpft, genesen oder gestorben“ – sehr, sehr bedenklich), kann zumindest ich in meinem Umfeld nicht bestätigen. Hier macht das Virus infektionstechnisch so ziemlich genau das, was es will. Wenige Infektionen, aber die querbeet durch alle Impfstatus. Das hat insbesondere hinsichtlich Omikron keinen Nachrichtenwert, weil das grundsätzlich inzwischen als common sense erscheint. Es ist mir allerdings sehr unverständlich, dass diese Erkenntnis auch keine Folgerungen in der Diskussion um die Impfpflicht hat: Diese und wahrscheinlich auch noch neuere nachfolgende Virusvarianten umgehen den Impfschutz immer erfolgreicher. Wieso sollte dann eine allgemeine Impfpflicht noch was nützen, wenn bestenfalls gerade mal noch eine „Vollimmunisierung“ (Vorsicht: begrifflich überholt!) mit Boosterung gegen Omikron noch eine gewisse Zeit helfen soll (s. z.B. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130078/COVID-19-Laborstudie-bestaetigt-geringe-Schutzwirkung-der-Impfung-gegen-Omikron), also Impfung nur noch für eine begrenzte Zeit als Selbstschutz dienlich ist, mehr aber nicht? Ich zitiere dazu erneut aus der Quelle in meinem Beitrag Das elfte Türchen: „Wir haben dieses Medikament und wir haben Beweise, dass es weder eine Infektion verhindert, noch die Virusübertragung stoppt. Das Medikament soll aber das Risiko verringern, schwer zu erkranken und an Covid zu sterben. Würden Sie alle sechs Monate, möglicherweise für den Rest Ihres Lebens, eine Dosis dieses Medikaments einnehmen, wenn das nötig wäre, damit das Medikament wirksam bleibt? Und würden Sie nicht nur selbst das Medikament einnehmen, sondern auch eine gesetzliche Pflicht unterstützen, dass alle anderen Menschen das Medikament ebenfalls einnehmen müssen?“ Quelle: https://multipolar-magazin.de/artikel/faktencheck-impfungen-oder-gentherapie.
Zu den „seriellen Teststrategien“ und wieder persönlich: Als Vater von schulpflichtigen Kindern habe ich vorgestern ein Elterninformationsschreiben des Bayerischen Staatsministerium für
Unterricht und Kultus bekommen. U.a. steht darin „Schülerinnen und Schüler, die erst kürzlich genesen sind, nehmen für die Dauer von 28 Tagen nach ihrem positiven PCR-Test nicht an PCR-Pooltestungen (z. B. an den Grundschulen) teil. So werden falsch-positive PCR-Ergebnisse vermieden“. Genesene Grundschulkinder sollen also mal besser nicht an den dort stattfindenden Pooltests teilnehmen, weil sie das Testergebnis im wahrsten Sinne des Wortes positiv beeinflussen. Hmm, in dem Fall wird also von dem Gradmesser für die Volksgesundheit abgelassen. Interessant und zumindest für mich nicht gerade vertrauenserweckend in die Aussagekraft in einem fundamentalen Baustein der Anti-Corona-Strategie. In einer früheren Beschlussvorlage für heute stand dazu wohl mal als weitere Konkretisierung, dass ein positiver PCR-Test mit einem CT-Wert über 30 einem negativen PCR-Test gleichgestellt wird: S. https://twitter.com/schroeder_k/status/1478758120470073347. Und: Das ist kein Detail – denn es geht in den politischen Maßnahmen oftmals überhaupt nicht mehr um gesund oder nicht-gesund und erst recht nicht um ansteckend oder nicht, sondern lediglich um den Impfstatus und/oder ein Corona-Testergebnis.
„Verpflichtung zum Homeoffice“: Da bin ich einfach mal gespannt, was da kommt. Und auch wie einem möglichen Umsetzungsdefizit begegnet wird. Also ebenfalls wie beispielsweise bei spaziergehenden Impfgegnern im Zweifelsfall „Pfefferspray und Schlagstöcke“ – dann eben gegen Bürogeher? Ich muss nicht auf den Sarkasmus dieser Fragestellung hinweisen, möchte aber alle zu eigenem Denken aufrufen, wie weit wir offenbar in dieser Fragestellung schon gekommen sind.
Die Forderung nach eigenem Denken ist auch Fundament der „7 Argumente gegen eine Impfpflicht“ (https://7argumente.de/), die eine Gruppe von Wissenschaftlern erstellt hat. Daraus kann ich nicht einzelne Textstellen exzerpieren, es ist durchgängig alles wichtig: Bitte unbedingt in Gänze lesen, den das erscheint mir der wichtigste Hinweis in meinem heutigen Blogpost zu sein. Damit zurück zum Anfang: Ich bin gespannt, was heute tatsächlich beschlossen werden wird.